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Post Digital Work – Rundgang durch die Ausstellung Claudia Rohrmoser Marcus Wildelau Maik Schneiker Pauline Tillmann Charlotte Sülflohn Thilo Wolf

Post Digital Work – Rundgang durch die Ausstellung

Claudia Rohrmoser

Marcus Wildelau

Maik Schneiker

Pauline Tillmann

Charlotte Sülflohn

Thilo Wolf

Video 37:00 min.

Die Initiatorin, Kuratorin und Seminarleiterin Prof. Claudia Rohrmoser und der Kurator und Seminarleiter Marcus Wildelau, beide Fachrichtung Digital Media and Experiment (DMX) des Fachbereichs Gestaltung an der Hochschule Bielefeld, erläutern Motive, Positionen und Prozesse anhand ausgewählter Werke der überwiegend aus Filmbeiträgen bestehenden Ausstellung, die vom 13.06. – 30.09.2025 im LWL-Museum, Ziegelei, in Lage gezeigt werden.

Post-Digital beschreibt eine Gegenwart, in der digitale Technologien selbstverständlicher Teil der Arbeitswelt sind. Sie prägen unsere Lebensrealität – teils in Fortsetzung industrieller Logiken, teils durch neue, oft unsichtbare und entgrenzte Arbeitsformen. Eine zentrale Frage ist: Welche Tätigkeiten bleiben unsichtbar, obwohl sie die Grundlage unseres Alltags, unserer Infrastrukturen und digitalen Systeme bilden?

Die gezeigten Videos und Medieninstallationen stammen von Studierenden der Studienrichtung DMX an der Hochschule Bielefeld (HSBI) und sind Teil eines künstlerischen Forschungsprojekts zu Transformationsprozessen heutiger und zukünftiger Arbeit. Zentral sind drei Tableaux Vivants, auf denen die Studierenden selbst erscheinen. In szenischen Reenactments ikonischer Kunstwerke verkörpern sie unterschiedliche Segmente der Arbeitswelt und damit auch drei Themenbereiche der Ausstellung: White Collar Work, geprägt von Wissensarbeit, Automatisierungsdruck und digitaler Entgrenzung zwischen Home und Office, Spass und verwertbarer Kreativität, aber auch digitaler Freiheit und Zensur; Blue Collar Work, körperlich, datenbasiert, zunehmend virtualisiert – illustriert durch filmische Reflexionen zu Voice Extraction oder Playbour. Das dritte Tableau widmet sich Pink Collar Work, Care-Arbeit, unbezahlten Praktika oder emotionalen Dienstleistungen, aber auch Reproduktionsarbeit und Animal Work.

Die Arbeiten reflektieren, wie Gestaltung heute Arbeitsverhältnisse kritisch befragen sowie gesellschaftliche und soziale Themen durch Storytelling sichtbar machen kann – und wie sehr sich hinter der Digitalisierung versteckte Arbeit auf Menschen, Tiere und sogar Pflanzen ausweitet. Sie eröffnet ein vielschichtiges Panorama postdigitaler Arbeitsrealitäten und fragt, was in einer automatisierten Zukunft vom menschlichen Handeln bleibt. Industrielle und kapitalistische Logiken wirken dabei fort, inklusive der bekannten Ausbeutungsstrukturen. Zugleich aber entstehen neue, unsichtbare und entgrenzte Formen von Arbeit.

Produktionsleitung und Schnitt:
Marcus Wildelau

Kamera:
Maik Schneiker
Charlotte Sülflohn
Pauline Tillmann

Ton:
Charlotte Sülflohn

Licht:
Thilo Wolf

Dank an
LWL-Museum Ziegelei Lage
Willi Kulke
Frank Spreen-Ledebur
Kim Groche
Spencer Kromberg
Susan Wright
Jost Schaper
Janik Peltzer

Eine Produktion des
Fachbereichs Gestaltung
der Hochschule Bielefeld
2025